Zeichen der Liebe Gottes
Buße & Versöhnung
Das Bußsakrament nennt man auch Sakrament der Versöhnung, der Vergebung, der Umkehr oder Beichte
„Jede Sünde zerstört, verdunkelt oder leugnet das Gute; Gott aber ist ganz gut und der Urheber alles Guten. Deshalb geht jede Sünde (auch) gegen Gott und muss im Kontakt mit ihm wieder in Ordnung gebracht werden.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 177 (313)
Jesus sagte zu seinen Aposteln (Johannes 20, 22b -23): Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
„Die Liebe Christi zeigt sich darin, dass er die Verlorenen sucht und die Kranken heilt. Deshalb sind uns Sakramente der Heilung und Wiederherstellung geschenkt, in denen wir von der Sünde befreit und in der leiblichen und seelischen Schwäche gestärkt werden.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 133 (224)
„Die Taufe entreißt uns zwar der Macht der Sünde und des Todes und versetzt uns in das neue Leben der Kinder Gottes, aber sie befreit uns nicht von menschlicher Schwäche und der Neigung zur Sünde. Deshalb brauchen wir einen Ort, an dem wir immer wieder neu mit Gott versöhnt werden. Das ist die Beichte.
… es ist eine der größten Gnaden, dass wir in unserem Leben immer wieder neu anfangen dürfen – wirklich neu: völlig unbelastet und ohne die Hypotheken von gestern, angenommen in Liebe und versehen mit neuer Kraft. Gott ist barmherzig und er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass wir seine Barmherzigkeit auch in Anspruch nehmen. Wer gebeichtet hat, schlägt eine neue, weiße Seite im Buch seines Lebens auf.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 134 (226)
Was gehört zur Beichte?
„Zu jeder Beichte gehören die Gewissenserforschung, die Reue, der Vorsatz, das Bekenntnis und die Buße.
Die Gewissenserforschung sollte gründlich geschehen… Ohne wirkliche Reue, bloß aufgrund eines Lippenbekenntnisses, kann niemand von seiner Sünde losgesprochen werden.
Ebenso unerlässlich ist der Vorsatz, diese Sünde in Zukunft nicht mehr zu begehen. Der Sünder muss die Sünde gegenüber dem Beichtvater unbedingt auch aussprechen, sich als dazu bekennen.
Schließlich gehört zu einer Beichte auch die Wiedergutmachung oder Buße, die der Beichtvater dem Sünder zur Wiederherstellung des angerichteten Schadens auferlegt.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 136 (232)
Die Voraussetzung für die Gewissenserforschung ist zunächst das Bewusstsein darüber, was Sünden sind.
Begrüßung
Der Beichtende und der Priester sprechen und machen das Kreuzzeichen.
Es folgt ein kurzes Gebet des Priesters. Der Beichtende antwortet darauf mit „Amen„.
Sündenbekenntnis und Genugtuung
Der Beichtende nennt den Zeitpunkt der letzten Beichte: „Meine letzte Beichte war vor… Wochen / Monaten / Jahren“.
Danach gibt er das Bekenntnis ab, dass er seinen Sünden vollumfänglich bereut: „In Demut und Reue bekenne ich meine Sünden.“
Jetzt folgt das Sündenbekenntnis, der Beichtende nennt seine Sünden.
Das Sündenbekenntnis wird abgeschlossen mit folgender Bitte: „Herr, sprich mich auch frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!“ (vgl. Psalm 19,13)
Gebetsbitte des Beichtenden um Vergebung und Reue
Danach bittet der Beichtende um Vergebung und bringt seine Reue zum Ausdruck: „Mein, Gott von ganzem Herzen bereue ich, dass ich Böses getan und Gutes unterlassen habe; denn durch meine Sünde habe ich Dich, der du über alles gut bist und wert bist, über alles geliebt zu werden, beleidigt. Mit Deiner Gnade nehme ich mir fest vor, Buße zu tun, nicht wieder zu sündigen und die Gelegenheit zur Sünde zu meiden.„.
Lossprechung
Es folgen ein paar Worte des Priesters.
Danach gibt der Priester dem Beichtenden die Lossprechung. D.h. der Priester spricht: „Gott, der barmherzige Vater hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“. Dabei macht der Beichtende das Kreuzzeichen und antwortet: „Amen„.
Bußwerk
Meistens gibt der Priester dem Beichtenden ein angemessenes Bußwerk (z.B. ein Gebet) auf.
Entlassung
Der Priester entlässt den Beichtenden mit folgenden Worten: „Der Herr hat dir die Sünden vergeben. Geh hin in Frieden“. Der Beichtende antwortet: „Dank sei Gott dem Herrn„.
Wie oft muss man vergeben?
Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.
Matthäus 18,21