Geheimnis unseres Glaubens - Die Heilige Messe
Weit mehr als ein Gedächtnis
Die Heilige Messe ist das Werk Gottes. Christus selbst ist es, der in allen irdischen Liturgien die kosmische Liturgie feiert, zusammen mit der Gottesmutter, allen Apostel, Heiligen und Engeln sowie allen uns vorangegangen, in der Gnade Gottes verstorbenen, Menschen.
Jede Heilige Messe beinhaltet das ganze Erlösungswerk Jesus, angefangen bei seiner Geburt, über den Kreuzestod, der Auferstehung bis hin zu seiner Himmelfahrt.
Es ist ein Mysterium: wir können es nicht sehen, es geschieht im Verborgenen, aber das Herz kann es spüren wenn wir andächtig und glaubend gegenwärtig sind.
Laut Pfarrer von Ars erweist jede gültige Heilige Messe Gott mehr Ehre, als alle Leistungen, Arbeiten, Sorgen und Tränen der ganzen Menschheit aller Zeiten. Der selige P.J. Eymard sagt, dass alle Errungenschaften aller Heiligen zusammen genommen nicht so kostbar sind vor Gott, wie eine einzige Heilige Messe.
Jede andächtig mitgefeierte Heilige Messe wird in der eigenen Todesstunde ein großer Trost sein. Sie begleitet uns zum Richterstuhl Gottes. Und hier auf unserer Erdenfahrt bringt sie großen Frieden, Freude, Gelassenheit und Segen.
Die Vorbereitung

Vor der Heiligen Messe
- Sammlung der Gedanken
- Bewusst machen, dass Gott in der Kirche gegenwärtig ist und auf jeden Einzelnen wartet und bewusst alles weltliche draußen lassen
- Mit Ehrfurcht die Kirche betreten
- Sich mit Weihwasser am Eingang der Kirche bekreuzigen (Bewusstmachung, dass man einen heiligen Raum betritt und dass man der Reinigung von den Sünden bedarf und schließlich soll es an die eigene Taufe erinnern)
- Kniebeuge vor dem Tabernankel machen
- Gott darum bitten, dass man das Opfer Jesu würdig feiert
- Schweigen, sich besinnen und beten bis der Gottesdienst beginnt
Der Aufbau und Ablauf der Heiligen Messe
Erster Teil: Die Eröffnung
Das Glockengeläut soll die Aufmerksamkeit zur Ehrfurcht aufrufen.
Körperhaltung: stehend
Durch das Gehen des Priesters zum Altar, ist es so als wolle der Priester zu den Mitfeiernden sagen: Kommt mit! Dort hinter dem Geheimnisvorhang ist Jesus mit seinen Aposteln im Abendmahlsaal. Feiert mit uns das heilige Opfer.
Körperhaltung: stehend
Durch das gemeinsam gesungene Lied soll die Gemeinschaft aller Anwesenden vertieft werden.
Körperhaltung: stehend
Der Priester verneigt sich vor dem Altar (er steht für Jesus) und küsst ihn. Der Kuss gilt also Jesus und dienst als Zeichen der Verehrung und Wertschätzung.
Körperhaltung: stehend
Zur Begrüßung macht der Priester das Kreuzzeichen und die Gläubigen machen mit. Das Bekreuzigen gilt als Zeichen für die Taufe: Die auf Christi Tod getauften, sollen durch die Mitfeier der Messe Anteil erhalten an der Auferstehung des Herrn. Außerdem bekennen wir beim Bekreuzigen Gott und unseren persönlichen Glauben an ihn.
Körperhaltung: stehend
Alle Anwesenden erkennen vor Gott und voreinander ihre persönliche Schuld, bereuen sie und bitten Gott um Vergebung. Denn als Menschen sind wir auf Gottes Barmherzigkeit angewiesen. Der Priester bittet dann um Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer Sünden.
Körperhaltung: stehend oder kniend,
bei dem Bekenntnis „meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld“ klopft man sich 3x mit der Faust an die Brust
Jesus Christus ist der Kyrios. Mit dem Ruf „Kyrie“ huldigen wir zunächst Gott, wir geben ihm die Ehre und begrüßen Ihn in unserer Mitte.
Mit dem Wort „eleison“ erflehen wir Gottes Gnade zu unserem Heil.
Körperhaltung: stehend
Das Gloria wird an allen Festen und allen Sonntagen des Jahres (außer in der Fastenzeit) gesungen. Das Gloria ist ein Lobgesang auf die Heilige Dreifaltigkeit – Ihr allein gebührt Ruhm, Kraft, Ehre und Herrlichkeit. Die Gläubigen stimmen mit dem Singen des Glorias in den Lobgesang der Engel ein.
Körperhaltung: stehend
Das Tagesgebet beginnt mit den Worten „Lasset uns beten“. Es folgt eine kurze Stille in der die Gläubigen ihre persönlichen Gebete an Gott richten. Diese bringt der Priester dann gesammelt innerhalb eines Gebetes zu Gott.
Körperhaltung: stehend
Zweiter Teil: Der Wortgottesdienst
Die erste und die zweite Lesung verkünden die Großtaten Gottes. Sie dienen zunächst zum Lob und zur Verherrlichung Gottes. In zweiter Hinsicht sind sie zur Belehrung und Erbauung der Gläubigen.
Körperhaltung: sitzend
Der Antwortpsalm sind Lieder die den Psalmen entnommen sind. Sie sind eine Antwort auf die Lesung. Die Psalmen bezeugen das Wirken Gottes in Erfahrung von Not, Rettung, Scheitern, Dank und Vertrauen.
Körperhaltung: sitzend
Die 2. Lesung wird meistens nur an Sonn- und Festtagen vorgetragen.
Körperhaltung: sitzend
Nun erklingt der Halleluja-Ruf (außer in der Fastenzeit) und der Priester steht auf, mit ihm die Gläubigen.
Körperhaltung: stehend
Der Priester liest die Frohe Botschaft vor.
Körperhaltung: stehend
Der Priester legt das Schriftwort für die Gläubigen aus (meist nur an Sonn- und Feiertagen). D.h. die Frohe Botschaft soll den Gläubigen erschlossen werden.
Körperhaltung: sitzend
An Sonn- und Feiertagen erfolgt auf die Predigt das Glaubensbekenntnis. Das Credo ist unser „ja“ an Gott. Das vollständige Bekenntnis an ihn. Durch dieses Bekenntnis wird die Tür zum Geheimnis aufgeschlossen.
Körperhaltung: stehend
Bei dem Teil: „Er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden“ beugt man die Knie
Im Fürbittgebet bekommt das gemeinsame Priestertum aller Getauften einen besonderen Ausdruck: Gemeinsam treten sie für die Anliegen der Weltkirche, der Ortsgemeinde, der Welt usw. ein.
Körperhaltung: stehend
Dritter Teil: Die Eucharistiefeier
Die Opfergaben Brot und Wein werden bereitet.
Alles bisherige war nur die Vorbereitung für die Geheimnisse unseres Glaubens, dem heiligen Opfer, das alsbald stattfinden soll. Deshalb wird das Opfergefäß enthüllt. D.h. der Vorhang zum Abendmahlsaal wird geistiger weise zur Seite geschoben.
Der Priester opfert das Brot auf, indem er die Pantene mit der darauf liegenden Hostie Gott entgegenstreckt, verbunden mit der Bitte, er möge die Gaben annehmen.
Im nächsten Schritt bereitet er den Kelch: Er gibt in den Kelch Wein und einige Tropfen Wasser, als Zeichen der Verbindung von göttlicher und menschlicher Natur in der Person des Gottmenschen Jesus. So wie Gott menschliche Natur angenommen hat, bekommen wir durch die Eucharistie Anteil an der göttlichen Natur.
Dann opfert der Priester auch den Kelch mit Wein und Wasser Gott auf. Neben den Gaben Brot und Wein sollen wir uns Gott auch selbst aufopfern.
Anschließend reinigt der Priester mit Wasser seine vier Fingerspitzen mit denen er den Leib Christi berührt. Der Priester spricht dabei leise: „Herr wasche ab meine Schuld, von meinen Sünden mache mich rein!“
Körperhaltung: sitzend
Das eucharistische Hochgebet ( hoch steht für besonders wertvoll) ist die Mitte der Messfeier, in der wir Anteil an der erlösenden Hingabe Jesu Christi erhalten.
Das eucharistische Hochgebet beginnt mit einem dreifachen Zuruf des Priesters an die Gläubigen, dessen Kern die Worte Jesu aus dem Abendmahlssaal darstellt:
Priester: „Der Herr sei mit Euch!“ –
Gläubige: „Und mit Deinem Geiste!“
Priester: „Erhebet die Herzen!“
Gläubige: „Wir haben sie beim Herrn!“
Priester: „Lasset uns danken dem Herrn unserm Gott!“
Gläubige: „Das ist würdig und recht!“
Zum eucharistischen Hochgebet gehören die Präfation, das Sanctus, die Heilige Wandlung und verschiedene Gebete, es endet in einem großen Lobpreis (Doxologie).
Körperhaltung: stehend
Dann folgt das Präfationsgebet des Priesters, d.h. er dankt Gott für dessen großen Taten, preist ihn für das Werk der Erlösung in Jesus Christus.
Körperhaltung: stehend
Im Sanctus vereinigt die Kirche ihren Lobgesang ganz ausdrücklich mit der Liturgie des Himmels und stimmt in den Lobgesang der Engel und Heiligen ein.
Das Sanctus ist die Bitte um die Kraft des Heiligen Geistes, dass er die Gaben zu Leib und Blut Christ wandle (Epiklese).
So soll Gott, der alsbald in Brot und Wein gegenwärtig sein wird, der Weg bereitet werden.
Körperhaltung: stehend
Durch das Mysterium sind wir in das damalige Geschehen im Abendmahlsaal eingebunden und der Altar wird zum Abendmahltisch an dem Jesus mit seinen Aposteln seine Hinopferung am Kreuz kundtat.
Das Große geschieht nun, der Priester ist nie mehr so sehr Priester wie in diesem Augenblick, denn er handelt ganz und gar in persona Christi: Während der Prieser die Wandlungsworte spricht, ist er eins mit Jesus. Jesus ist ganz in ihm, das Brot ist nicht mehr Brot, sondern Christi Leib und der Wein ist nicht mehr Wein, sondern Christi Blut.
Körperhaltung: kniend
Nach der Wandlung folgen Gebete des Priesters:
Zum Gedächtnis an Christi Tod und seine Auferstehung, seiner Himmelfahrt und Wiederkunft (Anamnese),
wir bitten in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche, durch den Geist Gottes von seiner Liebe erfüllt zu werden, in der alle, also Lebende und Verstorbene, geborgen sind.
Körperhaltung: kniend
Die Kommunion wird mit dem gemeinsamen Gebet des Vaterunser eingeleitet.
Körperhaltung: stehend
Die letzte Bitte des Vaterunsers („erlöse uns von dem Bösen“) wird dann im Gebet vom Priester fortgesetzt.
Körperhaltung: stehend
Der Priester spricht ein Friedensgebet und lädt anschließend die Gläubigen dazu ein sich gegenseitig ein Zeichen des Friedens zu schenken.
Der Friedensgruß soll die Gläubigen daran erinnern, dass, wenn sie in voller Gemeinschaft mit Christus sein wollen, sie zunächst Gott mit ganzem Herzen lieben müssen und auch ihre Nächsten.
Wenn du eine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. (Matthäus, 5, 23)
Körperhaltung: stehend
Das gewandelte Brot ist ER – Jesus Christus. Mit dem Brechen wird sein Tod am Kreuz gedeutet, seine Hingabe durch den Heiligen Geist an den Vater für uns, zur Sühne für unsere Sünden, dass Jesus Tod uns zum Heile diene.
Körperhaltung: kniend
Das Agnus Dei ist der Gesang oder das Gebet das die Brechung des Brotes begleitet. Darin verweisen wir auf Christus, der das Lamm Gottes ist, das für uns gelitten und gestorben ist und uns Anteil gibt am ewigen Leben.
Durch das Gebet Agnus Dei (Lamm Gottes) flehen wir um Gottes Gnade an, da wir in Wahrheit nicht würdig sind dieses große Geschenk zu bekommen. Geistig sollten wir bei diesem Gebet in Jesus sterbendes Antlitz schauen. So ergeben und still wie ein Lamm ist Jesus für uns gestorben.
Wenn dann der Priester ein Stückchen Leib Christi in den Kelch mit dem Blut Christi gibt, sind Leib und Blut Chrisi wieder vereint, was für die Auferstehung Jesu steht. Dies ist auch ein Symbol für unseren eigenen Tod und unsere eigene kommende Auferstehung.
Körperhaltung: kniend
bei den Worten „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach…“ schlägt man sich an die Brust,
Die Gläubigen sind jetzt aufgerufen leise betend zum Priester zu gehen um die Heilige Kommunion zu empfangen.
Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt. 1 Korinther 11, 29
„In der Heiligen Eucharistie werden wir eins mit Gott wie die Speise mit dem Körper.“ Zitat von Franz von Sales
Informiere dich deshalb vorab über die Empfangsvoraussetzungen.
empfehlenswert: kniende Mundkommunion, als Kommunionspender sollte immer der Priester dem beauftragten Laien, vorgezogen werden
Nach der Kommunion folgt die persönliche Danksagung an Gott für die empfangenen Gaben.
Körperhaltung: kniend
sobald der Priester seinen Sitzplatz eingenommen hat, können die Gläubigen auch wieder sitzen
Vierter Teil: Die Entlassung
Am Ende des Gottesdienstes werden Verlautbarungen bekannt gegeben.
Körperhaltung: stehend oder sitzend
Danach folgt der Abschlusssegen. Gott segnet durch die Hände des Priesters die Gemeinde und die ganze Welt.
Körperhaltung: stehend
Der Priester küsst wieder wie zu Beginn den Altar und zieht dann, evtl. begleitet durch ein Lied, aus der Kirche aus.
Nach einem kurzen Gebet bekreuzigt sich der Gläubige erneut mit Weihwasser und verlässt die Kirche.
Körperhaltung: stehend
zum persönlichen Schlussgebet kniend