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Das Gotteshaus

Von der Bedeutung des Gotteshauses

Ausdruck der Würde

Ein Gemälde benötigt einen entsprechenden Rahmen um seine ganze Pracht entfalten zu können. Ebenso braucht die Feier der Liturgie einen würdige Umgebung. 
Nach dem Wunsch des letzten Konzils, muss das Gotteshaus schön sein, geeignet zum Gebet und zum Vollzug heiliger Handlungen. Immerhin wird im Gotteshaus die Heiligste Eucharistie gefeiert und aufbewahrt. Unser Schöpfer und Erlöser ist hier gegenwärtig.

Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen. 

Offenbarung 21,3

Die Stufen und die Pforte zur Kirche

Normalerweise hat jede Kirche Stufen zur Pforte. Sie sollen daran erinnern, dass das Haus Gottes ein Haus des Gebetes ist und dass die Gläubigen ihre Seele im Gebet zu Gott erheben. Die Herzen sollen zu Gott empor steigen. 

Die Pforte soll den Christen ermahnen beim Eintritt ins Gotteshauses auch innerlich die Schwelle zu überschreiten vom Profanen zum Sakralen, also von der Welt hin zum Heiligtum. Die Welt soll dabei bewusst draußen gelassen werden. 

Das Weihwasser

Beim Betreten der Kirche nimmt der Gläubige Weihwasser und macht das Kreuzzeichen und spritzt ein paar Tropfen des Weihwassers auf den Boden (für die Armen Seelen).

Das Weihwasser soll zum Ausdruck bringen, dass der Mensch gereinigt werden muss, so wie es im Psalm 51, 4 steht: „Wasche ganz von mir ab meine Schuld! Reinige mich von meiner Sünde!“.

Beim Weihwasser nehmen bitten wir Gott um seinen Segen und um die Reinigung von den kleinen Sünden und Unvollkommenheiten des Alltags. Stehen wir jedoch in großer Sündenschuld, muss der Gläubige zur Beichte gehen. 

Außerdem werden wir durch das Weihwasser an die Kirchweih und unsere eigene Taufe erinnert. 

Die zentralen Orte des Gotteshauses

„Die zentralen Orte eines Gotteshauses sind der Altar mit dem Kreuz, der Tabernakel, der Sitz des Zelebranten, der Ambo, das Taufbecken und der Beichtstuhl…

Der Altar ist der Mittelpunkt der Kirche. Auf ihm wird in der Eucharistiefeier Kreuzesopfer Jesu Christi gegenwärtig und das österliche Mahl bereitet. Er ist auch der Tisch, zu dem das Volk Gottes eingeladen wird…

Der herausgehobene Sitz (lat. cathedra) des Bischofs bzw. des Priesters soll sagen, dass es letztlich Christus ist, der die Gemeinde leitet. 

Der Ambo (von griech anabainein = hinaufsteigen), das Lesepult für das Wort Gottes, soll Wert und Würde der biblischen Lesungen als Wort des lebendigen Gottes erkennen lassen.“ 

Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 114 f (191)

Der Tabernakel und das Ewige Licht

„Der Tabernakel, eine Art sakraler Tresor, beherbergt an einer möglichst würdigen und herausgehobenen Stelle der Kirche das Eucharistische Brot, in dem der Herr selbst zugegen ist.

Das sogenannte Ewige Licht zeigt an, dass der Tabernakel „bewohnt“ ist. Brennt es nicht, ist der Tabernakel leer.“ 

Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 114 f (191)

Die Muttergottes und weitere Heiligenstatuen und Bilder

Heilige und ganz besonders die Muttergottes dienen uns als Vorbilder, da sie sich in ihrem Leben ganz Gott hingegeben haben. Sie geben uns Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht und sind uns Fürsprecher bei Gott. 

Als Mutter Jesu wird Maria von Katholiken ganz besonders geehrt und geachtet. Ihr steht meistens auch ein besonderer Platz in der Kirche zu.

Der Kreuzweg

Die vierzehn Kreuzwegstationen bilden den Leidensweg Jesu ab. Diesen zu betrachten drückt die Liebe zum Herrn aus, aber man kann daran auch für sich selbst Trost im Leiden finden. 

Ursprünglich wurden die Kreuzwegstationen im Freien an geeigneten Orten angebracht, seit ca. 1700 wird in Katholischen Kirchen der Kreuzweg an den Kirchenwänden abgebildet. 

Das Taufbecken und die Osterkerze

Im Sakrament der Taufe werden wir Menschen zu Kinder Gottes. In der frühen Kirche wurden die Täuflinge untergetaucht. Das symbolisiert das Sterben des alten Menschen und das Auferstehen eines neuen Menschen. Heute wird der Kopf des Täuflings am Taufbecken vom Pfarrer dreimal mit Weihwasser übergossen, nach dem die Eltern das Glaubensbekenntnis gesprochen haben und für das Kind die Taufe erbitten und versprechen es christlich zu erziehen. 

Die große Kerze in der Kirche ist die Osterkerze. Sie wird in der Osternacht geweiht und steht bis Christi Himmelfahrt im Altarraum, danach wird sie zum Taufbecken gestellt. Darauf abgebildet wird der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets, das Alpha und das Omega. Sie stehen für Anfang und Ende der Zeit über die Christus herrscht. 

Der Kerzenständer

Menschen danken und bitten Gott in verschiedenen Anliegen und zünden dazu eine Kerze an.

Meistens gibt es einen Kerzenständer mit kleinen roten Kerzen. Diese zündet man vor allem für Verstorbene an. 

Dann kann es noch einen Kerzenständer geben mit langen Stiftkerzen. Diese werden vorwiegend für die Anliegen für Lebende angezündet. 

 

Der Beichtstuhl

Ein Beichtstuhl oder -raum ist da, um die persönliche Schuld bekennen und Vergebung empfangen zu können. Dies ist immer ein Vieraugengespräch mit einem Priester. 

Das Läuten der Glocken

Immer wenn wir die Glocken läuten hören, sollten wir uns angesprochen fühlen und unser Herz zu Gott erheben.

Denn der Glockenschlag erinnert neben der Zeitordnung auch den Ruf „Empor das Herz“.

Das Geläut unterscheidet sich je nachdem ob es sich um einen Festtag oder einen Werktag handelt, um die Wandlung, ein Totengedenken usw.

Dreimal am Tag (morgens ca. 6 h, um 12 h und um ca. 18 h) ertönt das Geläut zum Aufruf, den Angelus zu beten, damit das Tageswerk himmlischen Segen bringt. Wir erinnern uns dabei an die Menschwerdung Christi.