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Die Zehn Gebote

Die Gebote Gottes - Der Weg in die Freiheit

Was ist Sünde?

„Eine Sünde ist ein Wort, eine Tat oder eine Absicht, mit der ein Mensch bewusst und gewollt gegen die wahre Ordnung der Dinge, so wie sie Gottes Liebe vorgesehen hat, verstößt.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 178 (315)

Sünde ist also mehr als nur fehlerhaftes Verhalten oder eine psychische Schwäche. Es ist die Weigerung des Menschen Gottes Liebe anzunehmen – somit ist Sünde im Kern die Ablehnung Gottes. Denn Gott ist die Liebe, er will und tut nur Gutes. Wenn der Mensch Gutes ablehnt, lehnt er Gott ab.

In Röm 1, 21 steht: „ Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt. Sie verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.“

Durch Sünde trennt man sich also von Gott, von der Quelle des Lebens – auch durch kleinste Sünden wie z.B. die allseits bekannt und stark verharmloste Notlüge. Erst durch Jesus selbst können wir die abgründige Dimension der Sünde verstehen, denn Jesus durchlitt die Ablehnung Gottes durch den Menschen am eigenen Körper, im Kreuzestod. Das Kreuz war in der Antike das schändlichste und grausamste Mittel um Menschen hinzurichten, römische Bürger durften nicht gekreuzigt werden, egal welches Verbrechen sie begingen.

„Der Mensch ist für all das verantwortlich, was er bewusst und mit freiem Willen tut.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 167 (288)

Das Wort Gottes

Denn lebendig ist das Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenk und Mark; es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens; vor ihm bleibt kein Geschöpf verborgen, sondern alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft schulden.
Hebr 4, 12-13

„Um den Bruch mit Gott zu heilen, der mit einer schweren Sünde gegeben ist, muss ein katholischer Christ sich durch die Beichte mit Gott versöhnen lassen.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 179 (317)

Die verschiedenen Formen der Sünde:
Schwere und lässliche Sünden

„Die schwere Sünde zerstört die göttliche Kraft der Liebe im Herzen eines Menschen, ohne die es keine ewige Seligkeit geben kann. Daher wird sie auch Todsünde genannt. Die schwere Sünde bricht mit Gott, während lässliche Sünden nur das Verhältnis zu ihm belasten.

Eine schwere Sünde (Todsünde oder Hauptsünde) schneidet den Menschen von Gott ab. Eine solche Sünde hat zur Voraussetzung, dass sie sich auf einen bedeutenden Wert bezieht, also sich zum Beispiel gegen das Leben gegen die Ehe oder Gott selbst richtet (z.B. Mord, Gotteslästerung, Ehebruch etc.), und dass sie in voller Erkenntnis und mit voller Zustimmung begangen wurde. 

Hauptsünden sind: „Stolz, Habsucht, Neid, Zorn, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Trägheit und Überdruss.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 179 (318)

Lässlich sind Sünden, die sich auf nachgeordnete Werte beziehen, oder Sünden, die nicht in voller Erkenntnis ihrer Tragweite bzw. nicht mit voller Zustimmung geschehen sind. Solche Sünden stören die Beziehung zu Gott, aber sie brechen nicht mit ihm.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 179 (316)

„Laster sind negative Angewohnheiten, die das Gewissen betäuben und verdunkeln, den Menschen für das Böse öffnen und ihn gewohnheitsmäßig für die Sünde bereitmachen. Menschliche Laster finden sich in der Nähe der Hauptsünden…“ 
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 179 (318)

Freiheit

„Wir müssen an uns arbeiten, damit wir frei, in Freude und mit Leichtigkeit das Gute vollbringen können.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 173 (300)

„Der Mensch ist in der Lage, gute von bösen Handlungen zu unterscheiden, weil er Vernunft und ein Gewissen besitzt, die ihm klare Urteile erlauben.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 169 (291)

Wir Menschen entscheiden also selbst, ob wir sündigen wollen oder nicht. Diese Freiheit ist eine Gabe Gottes. Die Aufgabe eines jeden Menschen ist, diese Gabe richtig einzusetzen. Die Zehn Gebote sollen uns hierfür ein Richtungsweiser sein.

In Dtn 4, 1-2 steht: „Und nun Israel, höre die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch zu halten lehre. Hört und ihr werdet leben, ihr werdet in das Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und in Besitz nehmen. Ihr sollt dem Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; ihr sollt auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, achten, auf die ich euch verpflichte.“

Hebr 4, 12-13

Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes

Im Neuen Testament gibt Jesus den Jüngern ein neues Gebot: 

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten. 

Matthäus 22, 37f

Durch dieses neue Gebot, werden die alten Gebote nicht obsolet: 

Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist „der Gute“. Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote.

Matthäus 19, 16f

Mit dieser Aussage legt Jesus das Gesetz im Licht des zweifachen Gebots der Liebe aus, das jedoch nur ein Gebot ist und die Erfüllung des Gesetzes darstellt: 

Somit beinhaltet der erste Teil die drei ersten Gebote des alten Gesetzes und der zweite Teil die Gebote vier bis zehn des alten Gesetzes. Das neue Gebot der Liebe ist somit eine Zusammenfassung aller Gebote.

Die Zehn Gebote aus Exodus 20, 2-17 und Deuteronomium 5, 6-21: 

Erstes Gebot

Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

Zweites gebot

Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

Drittes Gebot

Du sollst den Tag des Herrn heiligen.

Viertes Gebot

Du sollst Vater und Mutter ehren.

Fünftes Gebot

Du sollst nicht töten.

Sechstes Gebot

Du sollst nicht ehebrechen.

Siebtes Gebot

Du sollst nicht stehlen.

Achtes Gebot

Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

Neuntes Gebot

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.

Zehntes Gebot

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut.

Achtes Gebot

Stundengebet