Religiöse Andachtsformen
Als Ausdruck der Volksfrömmigkeit haben sich verschiedene Andachtsformen herausgebildet. Sie sind nicht Liturgie im eigentlichen Sinn.
Sakramentalien
„Sakramentalien sind heilige Zeichen oder heilige Handlungen, in denen Segen gespendet wird. Typische Sakramentalien sind Aschenkreuz, Fußwaschung, Verwendung von Weihwasser, Tischsegen, Speisenweihe, verschiedenen Segnungen, Bittgänge, der Exorzismus oder die Ablegung der Gelübde in Ordensgemeinschaften.“
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 157 (274)
Frömmigkeitsformen
„Der religiöse Sinn des christlichen Volkes hat immer unterschiedliche Ausdruckformen in den mannigfaltigen Frömmigkeitsformen gefunden, die das sakramentale Leben der Kirche begleiten.
Dazu gehren etwa die Reliquienverehrung, der Besuch von Heiligtümern, die Wallfahrten, die Prozessionen, die Kreuzwegandachten und der Rosenkranz. Durch das Licht des Glaubens erhellt und fördert die Kirche die echten Formen der Volksfrömmigkeit.“
Aus: Katechismus der Katholischen Kirche Kompendium, S. 126 (353)
Das Begräbnis – Beziehung zwischen Sakramenten und Tod
„Ein christliches Begräbnis ist ein Dienst der Gemeinde an ihren Toten. Es nimmt die Trauer der Hinterbliebenen auf, trägt aber immer österliche Züge an sich. Wir sterben schließlich mit Christus, um mit ihm das Fest der Auferstehung zu feiern. „
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 159 (278)
„Der Christ, der in Christus stirbt, gelangt am Ende seines irdischen Daseins zur Vollendung des neuen Lebens, das mit der Taufe begonnen hat, durch die Firmung Stärkung erfuhr und durch die Eucharistie, die Vorwegnahme des himmlischen Mahles, genährt wurde. Der Sinn des christlichen Sterbens wird im Licht des Todes und der Auferstehung Christi, unserer einzigen Hoffnung, offenbar. Der Christ, der in Christus stirbt, geht, um „daheim beim Herrn zu sein“ (2 Kor 5,8).“
Aus: Katechismus der Katholischen Kirche Kompendium, S. 126 (354)
„Das Begräbnis wird zwar in verschiedenen Riten entsprechend den Verhältnissen und Überlieferungen jeder Region gefeiert, bringt aber immer den österlichen Charakter des christlichen Sterbens in der Hoffnung auf die Auferstehung soweit den Sinn der Gemeinschaft mit der verstorbenen Person zum Ausdruck, vor allem durch das Gebet um die Läuterung der Seele.“
Aus: Katechismus der Katholischen Kirche Kompendium, S. 127 (355)
Urne oder Erde?
Und er [Josef aus Arimathäa] nahm ihn [Jesu] vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach. Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam in das Grab gelegt wurde. Dann kehrten sie heim und bereiteten wohlriechende Öle und Salben zu.
Lukas 23, 53 – 55
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!
1 Korinther 6, 19 -20
„Es gehört zur christlichen Kultur des Todes, dass ein Verstorbener würdevoll in der Erde bestattet wird und man das Grab schmückt und pflegt. Heute akzeptiert die Kirche auch andere Formen der Bestattung (etwa eine Feuerbestattung), sofern sie nicht als Zeichen gegen den Glauben an die Auferstehung des Leibes gedeutet werden.
Aus: Youcat Pattloch Verlag, S. 215 (394)