Suche
Close this search box.

Siebtes Gebot

Du sollst nicht stehlen

Eigentum = Verpflichtung 

Ein Gut stehlen kann man nur, wenn ein anderer Mensch über dieses Gut das Eigentumsrecht hat. Gott hat aber die Erde und ihre Güter für alle Menschen geschaffen, daraus folgt, dass es kein absolutes Recht auf Eigentum gibt, sondern lediglich ein relatives. 

Das impliziert, dass wer Eigentum rechtmäßig erworben hat, auch die Verpflichtung der Allgemeinheit und Gott gegenüber hat, die Güter im Sinne des Schöpfers zum Gemeinwohl zu pflegen, verwalten und vermehren, mit dem Ziel für eine soziale, gerecht und gut entwickelte Welt beizutragen. 

Christen sollten sich im Geist des Evangeliums, der Liebe, der Gerechtigkeit und der Wahrheit auch in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik engagieren.

Angerichteter Schaden muss in angemessener Weise wieder gut gemacht werden und gestohlenes Gut oder Fundsachen zurückgegeben werden. 

 

Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Arbeitgeber sollen ihren Angestellten menschenwürdige Bedingungen bieten, die Löhne  gerecht und selbstverständlich auch ausbezahlt werden. Preise dürfen nicht spekulativ (künstlich hochgetrieben oder gesenkt) ausgestaltet sein.  Arbeitsplätze dürfen nicht gefährdet werden, Bestechung und Korruption sind absolut tabu.

Arbeitnehmer sollen ihre Arbeit so gut sie können ausführen, nicht zu viel
Entgelt verlangen und möglichst kein Arbeitsmaterial verschwenden.

Betrug, Bilanzfälschung  oder Steuerhinterziehung sind nicht erlaubt.

Diebstahl

Jedes  Privateigentum ist zu achten, sich fremdes Gut aneignen ist Diebstahl. Wer Andere betrügt, eingegangene Verträge nicht erfüllt, Dinge unterschlägt, Schulden nicht zurückzahlt, fremdes Gut zerstört oder Notlagen anderer Menschen ausnutzt  hat schwer gegen das siebte Gebot verstoßen. 

Aber nicht nur materielle Güter können gestohlen werden, sondern auch geistiges Eigentum (z.B. Abschreiben in der Schule, Ideen anderer die eigenen nennen, illegale Übernahme von Inhalten aus Büchern, Internet…). 

Mutwillige Beschädigung an öffentlichen Einrichtungen und Gemeingut sind ebenfalls Formen von Diebstahl. 

An Glücksspielen und Wetten darf ein Christ nur in dem Umfang teilnehmen, soweit er seinen Lebensunterhalt (oder den von Anderen) nicht gefährdet. Spekulationen an der Börse oder im Internet dürfen den Rahmen der normalen Gepflogenheiten im Bereich des klugen Wirtschaftens nicht überschreiten oder gegen moralische Gebote verstoßen.

Kein Mensch (auch nicht einzelne Körperteile) darf zur Ware gemacht werden (Organ-, Embryonen- und Kinderhandel, Kindersoldaten, Prostitution, Sklaverei usw.). Jeder Mensch ist Gottes Schöpfung und hat von Gott Freiheit und Würde geschenkt bekommen. 

Auch muss die Natur und ihre Gesetze stets geachtet werden. Tiere sind Geschöpfe Gottes und sollen dementsprechend behandelt werden, d.h. sie dürfen nicht gequält, verhungert oder auf bösartige Weise getötet oder ausgesetzt werden. Dennoch darf die Tierliebe niemals über der Menschenliebe stehen.

Quellen:
Youcat Pattloch Verlag, S. 231f 
Katechismus der Katholischen Kirche Kompendium, S. 176f
Beichtspiegel  von Pater Martin Ramm FSSP, Thalwil 2008, S. 29f