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Familienaufstellung nach Bert Hellinger

Bert Hellinger (geb. 1925) trat den Marianhiller Missionaren in Würzburg bei und wurde 1952 zum Priester geweiht. Nach jahrelangem Auslandsaufenthalt kam er nach Deutschland zurück, fand sich hier nicht mehr zurecht und trat aus dem Orden aus, heiratete und begann verschiedene psychotherapeutische Ausbildungen (welche er jedoch nie abschloss). Hier lernte er die Methoden der Familienarbeit kennen. Sein Gottesbild hat sich nach seinem Austritt radikal geändert. So gibt es für ihn z.B. keinen persönlichen Gott mehr, sondern eine blinde Schicksalsmacht, der man sich fügen müsse, keine absolute Unterscheidung von Gut und Böse, der biblische Gott sei ein Gott der Gewalt den Hellinger deswegen ablehnt, genauso wie den Gedanken an die Erlösung durch Jesus Kreuzestod.

Für seine weitere Arbeit pickte Hellinger aus den seriösen Formen psychotherapeutischer Familienarbeit das Element des „Familienaufstellens“ als isolierte Praktik heraus, was sich im Laufe der Jahre zur sog. „systemischen Familienaufstellung“ herausbildete. Es entwickelten sich viele Nachahmer, die die Praktik Hellingers benutzten, jedoch oft veränderten und diese trotzdem als Therapie nach Hellinger anpriesen. Hellinger lehnt jede Verantwortung ab, was unter der Verwendung seines Namens von Dritten getan oder gelehrt wird.

Die ursprüngliche Theorie hinter Hellingers Praktik ist, dass viele Probleme von ungelösten Konflikten kommen. Er sagt, es existiere für jede Familie eine Art Familienseele, die ein „wissendes Feld“ darstelle. Deshalb muss der Patient bei der Familienaufstellung aus einer Gruppe Menschen Stellvertreter, die seine Familienangehörigen und sich selbst darstellen, aussuchen und sie im Raum so anordnen, wie der Patient sie in ihren Beziehungen zueinander einschätzt. Der Patient hat damit seine Arbeit getan und beobachtet das Ganze nur noch passiv. Die Stellvertreter sagen nun nacheinander wie es ihnen geht und welchen Eindruck sie haben. Der Therapeut hingegen verändert die Position der Stellvertreter und sagt ihnen das eine oder andere was sie dann nachsprechen müssen. Das geht so lange, bis alle das Gefühl haben, dass jetzt alles stimmig ist. Das Bild, das sich dann ergibt, soll der Patient als Lösung des Problems verstehen. Doch was geschieht hier laut Hellinger? Im Moment der Aufstellung soll die stellvertretende Person Zugang zu dem „wissenden Feld“ bekommen und könne dann, gleich einem Medium, genau wiedergeben, was die reale Person fühle. So sollen schicksalshafte Verstrickungen der Familie erkannt und verstanden werden, um sein Schicksal dann annehmen zu können.

Das Vorgehen und der Hintergrund der Familienaufstellung hat mit christlichem Denken und dem christlichen Erlösungsglaube nichts zu tun und ist mit diesem nicht vereinbar. Die Familienaufstellung nach Hellinger gilt als spiritistisches, mit schamanischen Anklängen behaftetes Verfahren, das psychotherapeutisch nicht geeignet ist. Im christlichen Glauben gibt es keine „Familienseele“ die ein „wissendes Feld“ sein soll und sozusagen von Dritten angezapft werden kann. Christen wird dringend geraten, sich nicht mit der Familienaufstellung nach Hellinger zu beschäftigen.